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25. Oktober 2015

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U17: 111 Tage Junioren-Bundesliga – ein Zwischenfazit

Nach dem ersten Punktgewinn in der Junioren-Bundesliga West gegen die Jugend des FC Hennef 05 (1:1) nutzt die Seibert-Elf das spielfreie Wochenende, um sich gezielt auf die kommenden Aufgaben bis zur Winterpause vorzubereiten – Zeit, die erste Saisonhälfte des Abenteuers Bundesliga revue passieren zu lassen.

hintere Reihe von links stehend:

Carsten Effertz (Athletik-Trainer), Marco Thielmann (Torwart-Tainer), Justin Huber, Tim Schulz, Luca Hinsching, Emre Ucak, Luca Solbach, Dimitrios Giapavlos, Johannes Sander (Athletik-Trainer), Detlef Bald (Betreuer)

mittlere Reihe von links stehend:

Peter Neumann (Co-Trainer), Thorsten Seibert (Chef-Trainer), Bilal Yahsi, Jakub Bogusz, Gani Sevim, Jannik Krämer, Silas Haase, Lukas Laufer, Harry Mühlhaus (Betreuer), Marcus Latsch (Jugend-Koordinator)

vordere Reihe sitzend:

Dennis Hinz, Yanick Balijaj, Steffen Latsch, Aaron Nieder, Nico Richter, Elija Wagener, Til Wölfer, Colin Mahboubi, Anton Böttinger

 

Es fehlt: Christopher König

Auf den Tag genau 111 Tage ist es her, dass unsere U17-Mannschaft den Wiederaufstieg in die Junioren-Bundesliga West mit einem 1:0-Erfolg über die Jugend der SG Wattenscheid 09 perfekt gemacht hat – es war das sportlich erfolgreichste Erlebnis eines sonst ernüchternden SFS-Jahres. Lässt der Zuschauer heute den Blick über das Trainingsfeld schweifen, stellt er schnell fest, dass es seit dem Aufstieg einige Veränderungen in der und um die Mannschaft herum gegeben hat: der Großteil der Aufstiegsmannschaft ist auseinandergebrochen, zudem wird die Mannschaft seit Saisonbeginn vom ehemaligen U23- bzw. Co-Trainer der „Ersten“, Thorsten Seibert, und Co-Trainer Peter Neumann betreut. Obgleich schnell klar wurde, dass die Spielzeit in der B-Junioren-Bundesliga West alles andere als leicht werden würde, hat sich Seibert und sein Stab der Angelegenheit Klassenerhalt angenommen und arbeitet seither akribisch daran, dieses Ziel am Ende auch zu erreichen. „Die Organisation war natürlich nicht einfach“, erinnert sich Seibert an den Saisonbeginn zurück, „wir haben aus mehreren Gründen beschlossen, die Mannschaft zu großen Teilen mit Spielern aus der eigenen U16 zu bestücken. Zum einen wollten und wollen wir die Nachwuchsarbeit im Verein weiter nachhaltig stärken, zum anderen nicht denselben Fehler begehen wie bei unserem letzten Bundesliga-Abenteuer, an dessen Ende uns viele der zuvor verpflichteten Spieler wieder verlassen haben, was insbesondere den U19-Jahrgang geschwächt hat.“ Dass der Jungjahrgang unserer Sportfreunde, der heute auf dem Bundesliga-Rasen steht, im Jahr zuvor noch in der drittklassigen Landesliga um den Klassenerhalt kämpfen musste, verschärfte die Situation zusätzlich. Dennoch zeigte sich Seibert kämpferisch und gab drei primäre Ziele für die Saison aus: jeden Spieler individuell fördern und verbessern, eine für die Gegner schwer zu bespielende Mannschaft sein und genügend Punkte sammeln, um entscheidend in den Abstiegskampf eingreifen zu können.

100 Tage, 82 Termine

„Stand heute sehe ich Ziel eins als erfüllt an. Natürlich gilt es, immer weiter zu arbeiten und sich stetig weiter zu entwickeln. Die bisweilen ansprechenden Leistungen in der Liga und in Testspielen meiner Mannschaft, das Feedback, das uns erreicht sowie die Daten unserer Leistungsdiagnostik – darunter fallen beispielsweise Gewichts- und Fettmessungen, Lauftests im Bereich Ausdauer, Wendeläufe, Sprints mit und ohne Ball – zeigen, dass eine durchweg positive Entwicklung stattfindet.“ Dass dies gelingen kann liegt nicht zuletzt am Verein, der es unserer U17 ermöglicht, vier mal in der Woche unter professionellen Bedingungen zu trainieren. „Für diesen Umstand sind wir dem Organisationsteam sehr dankbar“, führt Seibert fort. „Unsere Trainingswoche ist sehr umfangreich, innerhalb der ersten 100 Tage hatten wir 82 Termine – Telefonate, Organisation, Gegnerstudium und -vorbereitung nicht mit einbezogen. Deshalb gebührt den ehrenamtlichen Helfern, die nahe am Team arbeiten und uns erlauben, uns vornehmlich auf den sportlichen Aspekt zu konzentrieren, ein besonderer Dank. Dasselbe gilt für die Sponsoren und Unterstützer. Wir alle versuchen die Standards und damit verbunden die Arbeitsqualität so zu erhöhen, dass wir erfolgreich sein können. Dass es in diesem Bereich gegenüber unseren Wettbewerbern noch Defizite gibt, ist uns bewusst. Umso mehr arbeiten wir täglich hart dafür, den Abstand so gering wie möglich zu halten.“

Umfangreiche Trainingswoche

Von dieser Akribie kann sich ein Jeder selbst überzeugen: zumeist startet die Trainingswoche mit Regenerationstraining, einer Videoanalyse des vorangegangenen Spiels und dem Spielersatztraining für die Spieler, die am Wochenende zuvor ohne Einsatzminuten geblieben sind. Daran knüpfen zur Mitte der Woche hin diverse Spielformen im 4 gegen 4 oder 5 gegen 5 an, um an den Bereichen Zweikampfführung und -verhalten, Dynamik und Kraft zu arbeiten. Mit dem Voranschreiten der Trainingswoche werden die Trainingsformen größer und die Intensität gesenkt, bevor sich Seibert und seine Mannen gegen Ende der Trainingswoche mittels Videoanalyse auf den Gegner vorbereiten und Standardsituationen einstudieren.

Trotz intensiver Trainingsarbeit gibt es immer wieder auch Dämpfer und Rückschläge für unsere jungen Sportfreunde. „Leider schaffen wir es derzeit nicht immer wie erhofft, die Anforderungen an Ziel zwei, ein unangenehmer Gegner zu sein, zu erfüllen. In etwas mehr als der Hälfte der bisherigen Spiele waren wir griffig und unangenehm zu bespielen. Momentan loten wir aus, warum uns das eher gegen die Elite-Teams der Liga gelingt und forcieren die Arbeit in diesem Bereich weiter. Aggressivität, Agilität und Aktivität, das muss weiterhin die Basis unseres Spiels sein“, gibt U17-Coach Seibert die Marschroute vor. Dass die kontinuierliche Arbeit nun die ersten Früchte trägt, zeigt nicht nur der Punktgewinn am letzten Wochenende gegen die U17 des FC Hennef 05 (1:1). Schon zu Saisonbeginn standen die Seibert-Schützlinge bei ihren Spielen gegen die Jugendmannschaften des VfL Bochum und des SC Paderborn (beide 1:2) knapp vor einem Erfolgserlebnis und mussten sich jeweils unglücklich geschlagen geben. Mit den Spielen gegen die U17 des MSV Duisburg (0:3), Fortuna Düsseldorf (1:5) und Arminia Bielefeld (0:3) sackte unsere U17 etwas ab, konnte in den nachfolgenden Begegnungen gegen die Jugendmannschaften von den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach (0:2) und Borussia Dortmund (1:5) jedoch zumindest eine Halbzeit gleichwertig gestalten.

Einzelaktionen machen den Unterschied

Spätestens zu diesem Zeitpunkt fiel auf, dass unsere jungen Sportfreunde oft unter Wert geschlagen wurden. Nimmt man die Begegnung gegen die U17 von Borussia Dortmund, die nach Seibert „nicht unser Gradmesser sind“, einmal aus, so waren es oft Einzelaktionen des Gegners und mangelnde Erfahrung, die die Spiele entschieden haben. An letzterem konnte in den letzten Wochen erfolgreich in der Praxis gearbeitet werden, der Defensivverbund zeigt sich gegenüber dem Saisonbeginn ungeachtet der Vielzahl an Gegentoren deutlich gefestigter. „Wir haben vor dem Spiel in Gladbach taktische Veränderungen vorgenommen, das hat die Mannschaft gut angenommen. Spielerisch nehmen wir dem Gegner auf diese Weise bereits etwas den Wind aus den Segeln. Leider schafft es der Gegner im Moment aber mit klassisch-uninspirierten Bällen aus dem Halbfeld zum Erfolg zu kommen, daran setzen wir im Training an“. Ebenfalls angesetzt wurde spätestens am letzten Wochenende auch am Erreichen des dritten Ziels namens Klassenerhalt: Mit der Punkteteilung gegen den direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf gelang zwar noch nicht der erste große Sprung. Dennoch haben die Mannen von Thorsten Seibert ein Lebenszeichen abgegeben und dafür gesorgt, in Schlagweite zu bleiben. „Wenn wir die Entwicklung von Saisonbeginn bis zu diesem Punkt betrachten, so können wir der Mannschaft keine konkreten Vorwürfe machen. Sie ist charakterlich absolut einwandfrei, leidenschaftlich und engagiert. Wir arbeiten weiter hart für den Klassenerhalt und können in der derzeit trotz des Punktgewinns vergangenes Wochenende ernüchternden Situation nur um Unterstützung, Geduld und Fairness gegenüber uns und dem Team bitten.“

Nächster Gegner Schalke

 

Während die Mannschaft von Cheftrainer Thorsten Seibert das spielfreie Wochenende also mit intensiver Trainingseinheiten und dem ein oder anderen Test füllt, wartet bereits der nächste Gegner: am Samstag, 31. Oktober, ist unsere U17 bei der Jugend des FC Schalke 04 gefordert. Anstoß der Partie ist 13:15 Uhr, gespielt wird auf dem Rasenplatz an der Baulandstraße.

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